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Rund um das Coronavirus treiben Falschmeldungen ihre Blüten - vor allem in den sogenannten Sozialen Medien. Verschwörungstheorien und Märchen gehen um. Was hat es mit den unsinnigen Tipps und Empfehlungen auf sich?
Wochenlange posaunte der amerikanische Präsident Donald Trump zu Corona in die Welt hinaus: Er habe die Situation im Griff. Schon bald werde es keine Infizierten mehr geben und ein Impfstoff sei ohnehin so gut wie fertig. Nichts davon ist wahr. Der US-Präsident handelte auf einer Ebene mit Trollen, die in den sogenannten Sozialen Netzwerken ihr Unwesen treiben.
Verschwörungstheorien und Märchen
Zahllose unhaltbare
Behauptungen, die
bestenfalls auf
Halbwahrheiten
basieren, kursieren
im Netz. Sie werden
leider von vielen
geglaubt. Los ging
es mit der
Entstehungsgeschichte
von SARS-CoV-2, auch
als Coronavirus
bekannt. Von einer
angeblichen
chinesischen
Biowaffenproduktion,
die aus dem Ruder
gelaufen sei, war
die Rede.
Verschwörungstheorien
und Märchen zum
Coronavirus schießen
seither ins Kraut.
Sie verunsichern
Menschen und sorgen
für Panik.
In Acht nehmen
sollten Sie sich
auch vor den
zahllosen unsinnigen
Tipps und
Empfehlungen, wie
man sich
vermeintlich gegen
SARS-CoV-2 schützen
oder wie man sich
selbst testen und
behandeln kann.
Antibiotika
Die Meinung,
Antibiotika hülfen
gegen Viren, hält
sich hartnäckig. Sie
ist gefährlich.
Antibiotika nützen
bei einer
Virenerkrankung
nichts, auch nicht
gegen SARS-CoV-2.
Antibiotika sind bei
der Behandlung von
bakteriellen
Infektionen
lebenswichtig und
von unschätzbarem
Wert. Je mehr Ärzte
Antibiotika
verschreiben, desto
höher ist das
Risiko, dass
Bakterien sie
überleben
(Resistenz). In den
letzten Jahren sind
zunehmend
multiresistente
Keime entstanden.
Sie können nicht
mehr mit Antibiotika
bekämpft werden.
Ärzte sollen
Antibiotika nur
verschreiben, wenn
eine bakterielle
Infektion vorliegt.
Haustiere übertragen
das Virus
Derzeit gibt es
keinerlei Hinweise
darauf. Sie sollten
aber grundsätzlich
nach Kontakt mit
Haustieren auf
Hygiene achten.
Waschen Sie sich die
Hände. Sie könnten
sonst verschiedene
Bakterien wie
Salmonellen oder
E-coli übertragen.
Homöopathie
Laut Medienberichten
raten in Österreich
manche
Apothekerinnen und
Apotheker ihrer
Kundschaft zu
homöopathischen
Globuli. Sie sollen
Schutz vor dem
neuartigen
Coronavirus bieten.
Eine
wissenschaftliche
Basis haben Angebote
wie diese nicht.
Unsere Partner von
medizin-transparent.at
haben nach Studien
zu Homöopathie gegen
Coronaviren gesucht.
Es gibt keine. Ob
Globuli gegen das
neue Coronavirus
SARS-CoV-2 etwas
ausrichten können,
ist wissenschaftlich
nicht überprüft
worden.
Ibuprofen
Am 14. März
verbreitete sich
über WhatsApp eine
Nachricht, in der
„die Mama vom Poldi“
vor der Einnahme von
Ibuprofen warnt.
Angeblich hätten
Wissenschaftler der
MedUni Wien
herausgefunden, dass
der schmerz- und
fiebersenkende
Wirkstoff Ibuprofen
die Vermehrung des
Coronavirus fördere
bzw. die
Krankheitssymptome
verschlimmere.
Derartige Meldungen
sind Humbug. Auch
die
Weltgesundheitsorganisation
(WHO) hatte noch vor
Kurzem Patienten,
die sich mit dem
Coronavirus
angesteckt haben
könnten, geraten,
Ibuprofen erst nach
Rücksprache mit
ihrem Arzt
einzunehmen bzw.
lieber auf den
Wirkstoff
Paracetamol
zurückzugreifen.
Dabei handelte es
sich allerdings um
eine reine
Vorsichtsmaßnahme,
die nicht
wissenschaftlich
abgesichert war.
Mittlerweile hat die
WHO diese
Einschätzung auf
Basis von
vorliegenden Studien
und der Meinung von
Ärzten korrigiert.
Die WHO ist zu dem
Schluss gekommen,
dass es über die
bereits bekannten
möglichen
unerwünschten
Wirkungen hinaus,
die Ibuprofen haben
kann, keine Hinweise
auf negative
Konsequenzen für
COVID-19-Patienten
gibt. Die
Weltgesundheitsbehörde
rät deshalb nicht
mehr von der Einahme
von Ibuprofen ab.
Junge
Menschen können sich
nicht infizieren
Auch diese
verbreitete Meinung
ist falsch. Jüngere
sind vom Coronavirus
lediglich weniger
stark betroffen,
viele zeigen
überhaupt keine oder
nur schwache
Symptome. Doch auch,
wenn sie keine
Beschwerden haben,
sind Infizierte
Überträger des
Virus. Deshalb sind
sogenannte
Corona-Partys
unverantwortlich und
fahrlässig. Das gilt
auch für
Masern-Partys.