Page 8 - Festschrift 100 Jahre Waidäcker
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100 Jahre Kleingartenverein „Waidäcker“
100 Jahre „Waidäcker“ - Chronik - Am Anfang stand die Not
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Brachliegende Gründe mussten zum Anbau von Gemüse und Kartoffeln oder auch zur rachliegende Gründe mussten zum Anbau von Gemüse und Kartoffeln oder auch zur
Kleintierhaltung für die Bevölkerung gefunden werden. Die Versorgungskrise des 1. Welt-für die Bevölkerung gefunden werden. Die Versorgungskrise des 1. Welt-
Kleintierhaltung
krieges führte zur Ausweitung der Flächen mit „Kriegsgemüsegärten“. Im Hungerjahr 1916 führte zur Ausweitung der Flächen mit „Kriegsgemüsegärten“. Im Hungerjahr 1916
krieges
gewann
gewann der Pfarrer von Alt-Ottakring das Schottenstift als Grundeigentümer für sein Anlie-der Pfarrer von Alt-Ottakring das Schottenstift als Grundeigentümer für sein Anlie-
gen,
gen, die brachliegenden „Waidäckergründe“ der Ottakringer Bevölkerung zum Gemüsean-die brachliegenden „Waidäckergründe“ der Ottakringer Bevölkerung zum Gemüsean-
bau zu überlassen. Natürlich gab es viele Interessenten für diese dringend benötigte Nah-zu überlassen. Natürlich gab es viele Interessenten für diese dringend benötigte Nah-
bau
rungsquelle
rungsquelle und alsbald wurde das Grundstück parzelliert. Als erster lnteressensvertreter und alsbald wurde das Grundstück parzelliert. Als erster lnteressensvertreter
dieser
dieser Kriegsgemüsegärtner, wie sie damals bezeichnet wurden, scheint der österreichische Kriegsgemüsegärtner, wie sie damals bezeichnet wurden, scheint der österreichische
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Volksbund auf und war auch Vertragspartner des Stiftes. Mit 1917 hatte sich auch ein Ver-olksbund auf und war auch Vertragspartner des Stiftes. Mit 1917 hatte sich auch ein Ver-
einsvorstand konstituiert. Zum allerersten Obmann der „KGV Waidäcker“ wurde ein Herr konstituiert. Zum allerersten Obmann der „KGV Waidäcker“ wurde ein Herr
einsvorstand
Josef Gogg gewählt. Er hatte diese Funktion für lange Zeit.
Josef Gogg gewählt. Er hatte diese Funktion für lange Zeit.
Das Gesamtausmaß der Anlage betrug damals 6 Hektar, 11 Ar und 10 Joch, wo-
für ein Pachtzins von gesamt 3.684 Kronen bezahlt wurde. Jeder Parzellenpächter hat-
te einen jährlichen Pachtzins von 6 Heller pro m/2 zu entrichten. Später veräußerte das
Stift die Gründe an die Gemeinde Wien, die damit zum Pachtherrn wurde. Da es zu je-
ner Zeit kaum Gelegenheit gab, die große Not in der Freizeit zu vergessen (Fernsehen
gab es noch nicht, der Radioempfang mit Detektorgeräten steckte noch in den Kinder-
schuhen), entwickelte sich in der Anlage „Waidäcker“ ein reges Vereinsleben mit ge-
selligem Beisammensein. Die ersten Vereinsstatuten in der Anlage „Waidäcker“ nann-
ten als Vereinsziel den Sinn für Natur und deren wohltätigen Einfluss auf Körper und
Geist fördern zu wollen. Aber vor allem die Nutzung zur Nahrungsergänzung war mit
dem Zweck der Kleintierhaltung wie Kaninchen, Tauben und Hühner ausgewiesen.
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Die Mitglieder des jungen ie Mitglieder des jungen
Vereines errichteten eine ereines errichteten eine
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Hütte für die Geschäftsa- für die Geschäftsa-
Hütte
genden, die als Vorläufer die als Vorläufer
genden,
des heutigen Schutzhauses heutigen Schutzhauses
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gelten
gelten kann. Bald erwies kann. Bald erwies
sich
sich das Vereinslokal als das Vereinslokal als
zu
zu klein und so legten alle klein und so legten alle
zusammen und griffen und griffen
zusammen
auch
auch selbst zum Werk-selbst zum Werk-
zeug und Baumaterial um und Baumaterial um
zeug
einen größeren Nachfol-größeren Nachfol-
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ger
ger für die bescheidene für die bescheidene
Behausung
Behausung zu schaffen. zu schaffen.
Der Vorläufer des heutigen Schutzhauses
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