Page 9 - Festschrift 100 Jahre Waidäcker
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100 Jahre Kleingartenverein „Waidäcker“





          A
          Am  Standort  des  heutigen m  Standort  des  heutigen  gen des Krieges 1914 gab es gen des Krieges 1914 gab es  Soldaten während des Ersten Soldaten während des Ersten
          Umkehrplatzes
          Umkehrplatzes  wurde  eine wurde  eine  eine  Vorahnung  dafür,  dass eine  Vorahnung  dafür,  dass  Weltkrieges  waren  gefürch-Weltkrieges  waren  gefürch-
          Gemeinschaftslatrine  errich-errich- wenig  Ruhm  in  Aussicht wenig  Ruhm  in  Aussicht  tet.  Seit  jeher  galt  bei  In-tet.  Seit  jeher  galt  bei  In-
          Gemeinschaftslatrine
          tet.  Denn  bis  zur  Zeit  einer Denn  bis  zur  Zeit  einer  war.  Es  war  eine  Falle,  aus war.  Es  war  eine  Falle,  aus subordination die Praxis des subordination die Praxis des
          tet.
          Wasserversorgung  (auf  viele asserversorgung  (auf  viele  der  es  keinen  Ausweg  gab. der  es  keinen  Ausweg  gab. „Anbindens“: Dem gemeinen „Anbindens“: Dem gemeinen
          W
          Jahrzehnte hinaus nur im Som-hinaus nur im Som-                      Soldaten
                                                                               Soldaten  wurden  die  Hände wurden  die  Hände
          Jahrzehnte
          mer)
          mer) oder gar eines Kanalan-oder gar eines Kanalan- Die  „Kriegsgemüsegärten“ Die  „Kriegsgemüsegärten“ hinter  dem  Rücken  zusam-hinter  dem  Rücken  zusam-
          schlusses,
          schlusses,  sollten  noch  viele, sollten  noch  viele,  welche  um  die  Zeit  des  er-welche  um  die  Zeit  des  er- mengebunden, und dann wur-mengebunden, und dann wur-
          viele
          viele Jahrzehnte vergehen. Die Jahrzehnte vergehen. Die  sten Weltkrieges  entstanden sten Weltkrieges  entstanden  de der Körper an den Armen de der Körper an den Armen
          mangelnde
          mangelnde  Wasserversorgung Wasserversorgung  sollten  die  Not  der  Zivil-sollten  die  Not  der  Zivil- hochgezogen,  das  qualvolle hochgezogen,  das  qualvolle
          war  schon  im  ersten  Jahr  ein schon  im  ersten  Jahr  ein  bevölkerung  lindern.  Aber bevölkerung  lindern.  Aber  Auskegeln
          war
                                                                               Auskegeln der Schultern war der Schultern war
          Problem. Das Jahr 1917 zeich-Das Jahr 1917 zeich- noch  schlechter  erging  es noch  schlechter  erging  es  einkalkuliert.
          Problem.
                                                                               einkalkuliert. Maximaldauer:  Maximaldauer:
          nete  sich  durch  einen  extrem sich  durch  einen  extrem  den  im  Feld  befindlichen, den  im  Feld  befindlichen,  zwei
          nete
                                                                               zwei Stunden. Aber auch das Stunden. Aber auch das
          trockenen  Sommer  aus!  Der Sommer  aus!  Der  welche  ihre  Lieben  zu  Hau-welche  ihre  Lieben  zu  Hau-  Schließen  in  Spangen  war in  Spangen  war
          trockenen
                                                                               Schließen
          Nahrungsmangel in Wien wur-in Wien wur- se  in  Not  wussten.  Mangel se  in  Not  wussten.  Mangel  eine  Marter:  Für  höchstens Marter:  Für  höchstens
          Nahrungsmangel
                                                                               eine
          de immer drückender. Die Be-immer drückender. Die Be- an  Nahrung,  Kleidung,  so-an  Nahrung,  Kleidung,  so-  sechs  Stunden  wurden  dem Stunden  wurden  dem
          de
                                                                               sechs
          völkerungszahl  Wiens  betrug Wiens  betrug  wie  ärztlicher  Versorgung, wie  ärztlicher  Versorgung,  Mann  die  rechte  Hand  und die  rechte  Hand  und
          völkerungszahl
                                                                               Mann
          1910 2,1 Millionen Einwohner 2,1 Millionen Einwohner  Giftgas,  ständig  dem  Tod Giftgas,  ständig  dem  Tod  der linke Fuß aneinander ge-linke Fuß aneinander ge-
          1910
                                                                               der
          und  stieg,  bedingt  durch  die stieg,  bedingt  durch  die  ins Auge sehend und militä-ins Auge sehend und militä-  kettet. Nur der einfache Sol-Nur der einfache Sol-
          und
                                                                               kettet.
          starke  Zuwanderung  aus  den Zuwanderung  aus  den  rischem  Druck  ausgesetzt! rischem  Druck  ausgesetzt!  dat
          starke
                                                                               dat durfte solcherart bestraft durfte solcherart bestraft
          Kronländern, 1917 kurzfristig 1917 kurzfristig  Selbst  körperliche  Züchti-Selbst  körperliche  Züchti-  werden.
          Kronländern,
                                                                               werden.  Auch  die  Prügel-Auch  die  Prügel-
          auf 2,35 Millionen Einwohner! 2,35 Millionen Einwohner!  gung  zählte  dazu.  Die  Stra-gung  zählte  dazu.  Die  Stra-  strafe
          auf
                                                                               strafe gab es selbstverständ-gab es selbstverständ-
          Schon nach den ersten 30 Ta- Ta-  fen  für  Österreich-Ungarnsfen  für  Österreich-Ungarns  lich,
          Schon nach den ersten 30
                                                                               lich,  wenn  auch  inoffiziell.wenn  auch  inoffiziell.
          Wir  halten  in  unserer  Schilderung  des  Ersten  Weltkriegs  nun  im April  1917.  Vor  ge-
          nau hundert Jahren wollte der neue Kaiser Karl ein Zeichen seines guten Willens setzen:
          Er verbot mit sofortiger Wirkung diese grausamen Bestrafungsarten (später musste er das
          Dekret wieder rückgängig machen). Was Karl gut gemeint hatte, wurde überhaupt nicht
          honoriert, schreibt Manfried Rauchensteiner in seinem Standardwerk über den Ersten Welt-
          krieg (Böhlau, 2013). Denn wie, so fragten sich die Truppenführer, solle dann ein renitenter
          Bursche zur Räson gebracht werden? Der Arrest, so vorhanden, wurde ja von vielen Auf-
          sässigen geradezu provoziert.  Wie sah es , neben Not und Armut, für die Zivilbevölke-
          rung aus? Am 27. April 1917 beschloß der christlichsozial dominierte Wiener Gemeinderat
          den Ausbau der städtischen Jugendfürsorge. Im Vordergrund standen Maßnahmen gegen
          die  hohe  Säuglingssterblichkeit  und  bessere  soziale  und  gesundheitliche  Rahmenbedin-

          gungen  für  die Wiener  Kinder. Allerdings,  die  besseren  Rahmenbedingungen  bestanden
          besonders darin ledige Mütter durch die „Fürsorge“ zu bevormunden und zu kontrollieren.




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