Page 7 - Festschrift 100 Jahre Waidäcker
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100 Jahre Kleingartenverein „Waidäcker“
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Ein Schuldirektor, Dr. phil. Hauschild verfolgte die Ideen Schrebers weiter. Im Mai 1864 in Schuldirektor, Dr. phil. Hauschild verfolgte die Ideen Schrebers weiter. Im Mai 1864
entstand der erste „Schreberverein“. Auf einem Pachtgrundstück legte der Verein den ersten Auf einem Pachtgrundstück legte der Verein den ersten
entstand der erste „Schreberverein“.
Spielplatz an. Rund um den „Schreberplatz“ wurden zuerst für die Kinder und dann für
Spielplatz an. Rund um den „Schreberplatz“ wurden zuerst für die Kinder und dann für
deren Eltern, Gartenbeete angelegt.
deren Eltern, Gartenbeete angelegt.
1870
1870 wurde schließlich die erste „Schrebergarten“-Anlage mit 30 Gärten eröffnet. 1910 wurde schließlich die erste „Schrebergarten“-Anlage mit 30 Gärten eröffnet. 1910
konstituierte sich in Deutschland der erste „Zentralverband der
konstituierte sich in Deutschland der erste „Zentralverband der Arbeiterschrebergärten“. Arbeiterschrebergärten“.
Ein Jahr zuvor hatte der oberösterreichische Jurist Dr
Ein Jahr zuvor hatte der oberösterreichische Jurist Dr. Franz Dinghofer die Schrebergarten-. Franz Dinghofer die Schrebergarten-
Idee auch nach Österreich gebracht. Der älteste österreichische Kleingartenverein war der
Idee auch nach Österreich gebracht. Der älteste österreichische Kleingartenverein war der
1910 gegründete „Erste Wiener Lust- und Nutzgartenverein“. In der Gründungspräambel Wiener Lust- und Nutzgartenverein“. In der Gründungspräambel
1910 gegründete „Erste
des Vereines heißt es: Die Arbeiter sollen ein Stück Land haben wo sie sich in frischer Luft Vereines heißt es: Die Arbeiter sollen ein Stück Land haben wo sie sich in frischer Luft
des
viel bewegen sowie Gemüse und Obst anbauen können.
viel bewegen sowie Gemüse und Obst anbauen können.
Quelle: de.wikipedia.org
D
Der Versuch mit Gartenland Gesundheits- und Sozialpolitik zu machen beschränkte sich er Versuch mit Gartenland Gesundheits- und Sozialpolitik zu machen beschränkte sich
nicht auf die Schreber – Bewegung. Die Vergabe von Land an die sogenannten Ortsarmen Vergabe von Land an die sogenannten Ortsarmen
nicht auf die Schreber – Bewegung. Die
gehörte im 19. Jahrhundert zum Repertoire städtischer Sozialpolitik. Die Armengärten oder Armengärten oder
gehörte im 19. Jahrhundert zum Repertoire städtischer Sozialpolitik. Die
Armenäcker
Armenäcker, die bisweilen auch an Taglöhner und kleine Handwerker vergeben wurden, , die bisweilen auch an Taglöhner und kleine Handwerker vergeben wurden,
dienten meist zum Kartof
dienten meist zum Kartoffelanbau.felanbau.
Ein Gartenschicksal, das sich in Gestalt der Kriegsgemüsegärten in diesem Jahrhundert
Ein Gartenschicksal, das sich in Gestalt der Kriegsgemüsegärten in diesem Jahrhundert
noch zweimal wiederholen sollte.
noch zweimal wiederholen sollte.
Versorgungskrise und Wohnungsnot lösten im ersten Weltkrieg (und danach) in Wien einen ersorgungskrise und Wohnungsnot lösten im ersten Weltkrieg (und danach) in Wien einen
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Kleingartenboom aus. Seit 1915 herrschte in Wien bereits Not an Grundnahrungsmitteln Wien bereits Not an Grundnahrungsmitteln
Kleingartenboom aus. Seit 1915 herrschte in
wie z.B. Erdäpfel. Die Stadtpolitik initiierte eine Anbauaktion und so gab es im Herbst Anbauaktion und so gab es im Herbst
wie z.B. Erdäpfel. Die Stadtpolitik initiierte eine
1915 in Wien, damals noch Hauptstadt von Niederösterreich!, etwa 2000 Kleingärten und Wien, damals noch Hauptstadt von Niederösterreich!, etwa 2000 Kleingärten und
1915 in
etwa 1500 Kriegsgemüsegärten.
etwa 1500 Kriegsgemüsegärten.
Die Zahl stieg 1916 auf etwa 3000 Kleingärten sowie 2800 Kriegsgemüsegärten. In diesem
Die Zahl stieg 1916 auf etwa 3000 Kleingärten sowie 2800 Kriegsgemüsegärten. In diesem
Jahr entstand die Planung der „W
Jahr entstand die Planung der „Waidäcker“ welche mit dem Gründungsjahr 1917 in die Tat aidäcker“ welche mit dem Gründungsjahr 1917 in die Tat
umgesetzt wurde.
umgesetzt wurde.
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