Page 31 - Festschrift 100 Jahre Waidäcker
P. 31
100 Jahre Kleingartenverein „Waidäcker“
Die Verwaltung der Vereine ist de facto etwas umständlicher geworden. Ähnlich wie beim
Wohnungseigentum. Schwierigkeiten durch problematische Bewohner stehen „ante por-
tas!“. Den Gedankengang, der dem Kleingartenverkauf zustimmenden Stadtpolitiker kann
ich ganz einfach nicht folgen. Gegen den Verkauf von Gemeindewohnungen wehrt man
sich (zu Recht!), aber Kleingärten werden verschleudert! Pikanter weise soll ein Stadtpo-
litiker, welcher sich als kommender Wr. Bürgermeister sieht besonders für diesen Verkauf
eingetreten sein. Die schamhafte Begründung, Häuslbauer damit an die Stadt zu binden,
grenzt ans lächerliche. Gerade diese kämpfen um jeden Euro! Aber mir sinnvoll scheinendes,
wie z.B. das Verbot von Bäumen über 5,5m Höhe, von Waldbäumen bis 15/18 m Höhe im
Kleingarten welches ich als Vereinsobmann, wie auch als Bezirksobmann sowohl dem Zen-
tralverband wie auch dem zuständigen Wr. Gemeinderatsausschuß, mit Zeitabstand zweimal
vorlegte, wurde nicht angenommen. Es ist einfach auf eine unzumutbare Beeinträchtigung
im Sinne des §364 Abs. 3 ABGB (z.B. Lichtentzug eines Baumes, welcher das ortsübliche
Maß überschreitet) zu verweisen. Der Rechtsweg kostet Geld, verfeindet die Nachbarschaft.
Aber Wien ist anders, da denkt man nicht.....(siehe z.B. 16 Seiten unterschiedliche Parkre-
geln usw. usf.!) Keine Annahme fand auch meine Anregung im Wr. Kleingartengesetz je
50 m² Gartenfläche zumindest einen kleinen Obstbaum vorzuschreiben. So gibt es heute
Wr. Kleingärten mit schöner Pflasterung, Pool und Wohnhaus, aber ohne Baum! Aber ver-
mutlich kann ich mit der neuen Zeit nicht schritthalten. Da ich persönlich „Abnützungser-
scheinungen“ verspürte begann ich mich um einen geeigneten Nachfolger als Waidäcker-
obnmann umzusehen. So ein „Ehrenamt“ ist nämlich zu Recht gar nicht so erstrebenswert.
Es ist viel Ärger, Zeitaufwand und wenig Freude damit ver-
bunden, ja selbst bis zu finanziellen Ausgaben reicht die
Palette. Ich habe deshalb für meine Nachfolger, wenigstens
den Aufwand für Telefonspe-
sen usw. kostenfrei gestellt.
~ 31 ~